Noah beschreibt den Tagesablauf

Wenn ich morgens zwischen 7.30 Uhr und 9.00 Uhr in den Kindergarten komme, ziehe ich als erstes meine Straßenschuhe aus und meine Hausschuhe an. Hänge meine Jacke auf, schnappe mir meinen Rucksack und gehe in meine Gruppe.

Dort hänge ich meine Tasche an den Taschenplatz und sage meinen Erzieherinnen „Guten Morgen“. Wir begrüßen uns immer mit einem Handschlag. Dann wissen sie, dass ich da bin. Ich glaub, sie haben Angst, dass ich verloren geh – ich soll auch immer sagen, wenn ich mal in die andere Gruppe, zur Sprachförderung oder aufs Klo gehe. Dann ist erstmal Freispiel angesagt. Ich suche mir etwas, das ich gerne machen möchte. Auswahl habe ich genug. Hier gibt es sehr viele Spielsachen. Es gibt eine Bauecke, da befinden sich z.B. Eisenbahnschienen, Lego, Autos, Bauklötze….Alles kann ich nicht aufzählen, das ist einfach zu viel. Wir haben eine Puppenecke, da gibt es eine Kinderküche, einen Kaufladen, Kleidung zum Verkleiden und noch vieles mehr. Am Maltisch finde ich Stifte, Scheren und vieles mehr. Wir haben verschiedene Tischspiele, Puzzle, Steckspiele, ein Puppenhaus.

Um kurz vor 9.00 klingelt ein Kind zum Aufräumen. Wer klingelt kann man an unserer Klingelliste ablesen. Also räume ich meine Spielsachen auf und setze mich in den Stuhlkreis. Unser Morgenkreis beginnt um 9.00 Uhr (außer freitags, da machen wir keinen Morgenkreis, da haben wir nämlich Turn- oder Naturtag). Bis dahin sollten alle Kinder angekommen sein, denn jetzt wird auch die Eingangstüre zugeschlossen.

 Wer später kommt, muss dann eben an unserer Eingangstüre klingeln. Dann geht er los, unser Morgenkreis. Alle Aufgaben, die im Morgenkreis anstehen, werden vom „Klingelkind“ gemeistert. Es darf sich ein Guten-Morgen- Lied wünschen oder eine Karte ziehen, auf der dann ein Lied steht. Dann wird gemeinsam gesungen. Das „Klingelkind“ zählt im Anschluss die Kinder. Wird es mal schwierig für mich, hilft mir natürlich meine Erzieherin. Wenn wir wissen, wie viele Kinder da sind, wird die Zahl mit Holzzahlen auf den Boden gelegt. Dann werden die Mädchen und die Jungs gezählt und aus den Zahlen wird eine Rechnung, wie z.B. 10 Mädchen + 7 Jungs = 17 Kinder. Dann kommt unsere Morgenkreisuhr zum Einsatz. Mit der schauen wir welchen Wochentag wir haben, welche Jahreszeit momentan ist und auch das Wetter wird jeden Tag besprochen und eingestellt. Das „Klingelkind“ wünscht sich nun ein Spiel. Danach sprechen wir ein Gebet, das mit Hilfe der Kärtchen ausgesucht werden kann, oder wir beten das Vater unser. Nach dem Beten stellen wir uns in einen „Zug“ auf und fahren gemeinsam mit dem Lied„ Tschu tschu tschu die Eisenbahn, wer will mit zum Händewaschen fahren“ in den Waschraum. Mit sauberen Händen geht es zum gemeinsamen Vesper, entweder in den altershomogenen Gruppen oder in der Stammgruppe. Weißt du, ich freu mich immer auf Dienstag. Dann bekommen wir eine Obst- und Gemüselieferung. Ich darf die auch schon kleinschneiden! Und manchmal gibt’s Haferflocken und Cornflakes, Apfelstücke und Nüsse und viele andere Zutaten für Müsli, aber bloß einmal im Monat. Das „Klingelkind“ hat nach dem Vesper noch eine Aufgabe: Es putzt die Tische ab. Wenn es zu klein ist, helfe ich ihm. Wir „Großen“ helfen immer den „Kleinen“

Nach dem Frühstück ist Zeit für geplante Angebote, oder auch für Freispiel. In den altershomogenen Gruppen können die Erzieherinnen die Angebote immer speziell an das jeweilige Alter anpassen. Dort findet auch dienstags die „Vorschule“ statt. Wenn ich oder ein anderes Kind Geburtstag feiere, machen wir einen Geburtstagsmorgenkreis. Ich darf alle Aufgaben machen, alle singen für mich ein Geburtstagslied und gratulieren mir. Die Erzieherinnen stellen zum Frühstück alle Tische aneinander mit Kerzen. Das ist die Geburtstagstafel. Meine Gäste und ich kommen durch das Geburtstagstor zur Tür rein. Jedes Geburtstagskind darf so oft vom Stuhl hüpfen, wie alt es ist. Dann gibt’s noch den Geburtstagshit. Und ein Geschenk. Und wir essen etwas Leckeres, weil jedes Geburtstagskind für die anderen was mitbringt (Muffins oder Obst oder so). Einmal im Monat kommt unser Pastoralreferent. Er erzählt uns im Kleinkindgottesdienst von Gott und Jesus und wir singen Lieder. Meistens mit den „Vorschülern“, manchmal mit uns allen, zum Beispiel vor Weihnachten oder Ostern. Um halb zwölf (manchmal früher, manchmal aber auch später) räumen wir auf. Trinken gemeinsam noch etwas und gehen dann in den Garten zum Spielen. Wenn es ganz stark regnet, bleiben wir drinnen und machen meist noch einen Stuhlkreis mit verschieden Spielen. Das dürfen wir uns dann selber aussuchen. Zwischen 12.30 und 13.00 Uhr werde ich dann vom Kindergarten abgeholt. Dienstagnachmittag ist immer Nachmittagskindergarten, da darf ich nach dem Mittagessen um 14.00 Uhr in den Kindergarten kommen, da freu ich mich immer besonders drauf. Oftmals bereiten die Erzieherinnen da tolle Dinge vor, die wir dann gemeinsam machen können. Um 16.30 Uhr gehen dann alle nach Hause. Am Freitag ist abwechselnd Natur- oder Turntag. Zum Turnen laufen wir erst mal zum Gymnastikraum beim Fußballplatz. Oben können wir dann rennen, Hindernisparcours laufen, Ball spielen und vieles mehr. Da gibt’s ganz viel, das uns gefällt. Wenn wir draußen sind beim Naturtag, sehen wir viel, z.B. bei den Enten, auf dem Spielplatz, auf der Wiese, bei der Tanne. Und manchmal machen wir da die Haustürbesuche, dann sehen wir sogar wo alle wohnen