ERÖFFNUNG

Wenn möglich, wird eine Kerze in der Mitte entzündet und ein Licht ins Fenster gestellt.

Eine/r Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Alle Amen.

Eine/r In der Gnade des Sohnes stehen wir,

Eine/r in der Liebe des Vaters wachsen wir,

Eine/r in der Gemeinschaft des Geistes feiern wir.

Alle Amen.

Eine/r Dem dreieinen Gott öffnen wir unser Herz.

Eine/r Ihm halten wir hin, was wir aus dieser Woche mitbringen.

Eine/r Seinem Wort vertrauen wir uns an.

Stille

Eine/r Gepriesen sei der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Alle Wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.

Amen.

Lied Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen (Gotteslob 400) oder Herr, unser Herr, wie bist du zugegen (Gotteslob 414,1-3)

Gebet

Einer/r Dank sei Dir, Herr, unser Gott, für das gemeinsame Gebet, das uns mit Menschen in unserer Gemeinde und auf der ganzen Erde verbindet.

Alle So bleibt in uns lebendig, was wir allein vergessen und verlieren würden:

Du hast dein Wort und deinen Geist in die Welt gesandt,

um die Menschen in deine Gemeinschaft zu führen.

Festige die Gemeinschaft mit dir und untereinander.

durch Christus, den auferstandenen Herrn.

VERKÜNDIGUNG DES WORTES GOTTES

Eine/r Lebendiger Gott, du hast uns die Sehnsucht nach dir ins Herz gelegt.

Mach uns nun hellhörig für dein Wort und bereit, es anzunehmen.

Alle Wir wollen dein Wort hören,

dein Wort sei uns Orientierung und gebe uns Hoffnung.

Wenn gewünscht, können die folgenden Lesungen vorgetragen werden (Siehe Schott-Messbuch, oder www.erzabtei-beuron.de/schott). Alternativ kann der Gottesdienst mit dem Evangelium fortgesetzt werden.

Erste Lesung (Ex 34,4b.5f.8f)

Antwort mit dem Lobgesang aus Dan 3 (Gotteslob 616,3+4)

Zweite Lesung (2 Kor 13,11-13)

Halleluja (Gotteslob 175,6)

Evangelium (Joh 3,16-18)

Gott hat die Welt so sehr geliebt,

dass er seinen einzigen Sohn hingab,

damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht,

sondern ewiges Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,

damit er die Welt richtet,

sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet;

wer nicht glaubt, ist schon gerichtet,

weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes

geglaubt hat.

Leseimpulse und Bildmeditation

Was berührt mich am heutigen Evangelium?

Gott sendet seinen Sohn, damit die Welt gerettet wird.

Welche Gefühle erzeugt diese Aussage in mir? Was ist bei mir selbst der Rettung bedürftig?

 Wer glaubt, der hat ewiges Leben.

Was bedeutet mir die Zusage ewigen Lebens?

Was bewirkt die Verbindung von Glaube und ewigem Leben in mir?

Nehmen Sie das Titelbild der Vorlage zur Hand. Dieses Kunstwerk zeigt die Lebensgemeinschaft des dreieinen Gottes und versucht auf plastische Weise, das Geheimnis, dass Gott dreieinig ist, darzustellen. Auffällig ist, dass Jesus und der Heilige Geist nicht als Figuren (als Mensch bzw. als Taube), sondern jeweils als eine Hand dargestellt sind.

In der Anordnung des Hauptes und der Hände öffnet sich ein Raum, in dessen Mitte ein Weg in eine Spirale führt und sich im Herzstück verdichtet.

Die Hände sind nach außen hin geöffnet. Gott „öffnet“ sich, teilt seinen Wesenskern der Welt mit – durch den Sohn und den Geist. So lässt er die Menschen an seinem Wesen – der Liebe – teilhaben. Zugleich führen die Hände den Blick in die sich verdichtende Mitte hinein. Es ist wie eine Einladung an die Betrachtenden, in diese göttliche Lebensgemeinschaft einzutreten und an ihr teilzuhaben. Es ist die Einladung an mich.

Wie erlebe ich die Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott?

Bei meditativer Instrumentalmusik können die Teilnehmenden noch eine Zeit lang bei ihren Gedanken verweilen.

Abschluss der Austauschrunde

Eine/r Für Gottes Wort in der Schrift

für Gottes Wort unter uns

für Gottes Wort in uns

Alle Dank sei Gott.

ANTWORT AUF GOTTES WORT

Glaubensbekenntnis (Gotteslob 586.2)

Eine/r Sprechen wir miteinander das Große Glaubensbekenntnis.

Alle Wir glauben an den einen Gott …

Gestaltungsmöglichkeit: Eine oder mehrere Personen tragen abwechselnd die einzelnen Abschnitte des Glaubensbekenntnisses vor. Dazwischen kann ein Kehrvers gesprochen oder gesungen werden (z. B. „Amen, wir glauben“, Gotteslob 178,1). Alternativ kann auch das Apostolische Glaubensbekenntnis (Gotteslob 3.4) gesprochen werden.

Lobpreis des dreieinen Gottes (Gotteslob 673,2 – ohne Einleitung und Abschluss)

Die drei Abschnitte des Lobpreisgebets können von verschiedenen Personen vorgetragen werden. Als Kehrvers kann „Preist den dreifaltigen Gott“ (Gotteslob 822) gesungen oder gesprochen werden.

Lied Gott ist dreifaltig einer (Gotteslob 354) oder

Laudate omnes gentes (Gotteslob 386)

Fürbitten

In den Fürbitten können die Ängste und Nöte geäußert werden, die den Betenden besonders auf dem Herzen liegen, und/oder die Personen genannt werden, für die man besonders beten möchte. Die Anliegen können auch in Stille vor Gott gebracht werden.

Nach den einzelnen Bitten antworten alle: Wir bitten dich, erhöre uns.

h Wir beten für alle, die in diesen Tagen in Politik und Gesellschaft Verantwortung übernehmen.

h Wir beten für alle, die unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden.

h Wir beten für alle, die einsam sind und sich nach Gemeinschaft sehnen.

h Wir beten für alle, die glauben, und für alle, die zweifeln.

h Wir beten für alle, die vor uns gelebt haben und auf dich, Gott, gehofft haben.

Vaterunser Eine/r Beten wir verbunden mit allen Menschen, die auch gerade beten, mit den Worten Jesu. Alle Vater unser…

Kommunion

An dieser Stelle kann der Kommunionempfang folgen (Gotteslob 945,6).

ABSCHLUSS UND SEGEN

Eine/r Bitten wir Gott um seinen Segen.

Eine/r Der Vater schenke uns seine Liebe.

Alle Amen.

Eine/r Der Sohn erfülle uns mit seinem Leben.

Alle Amen.

Eine/r Der Heilige Geist stärke uns mit seiner Kraft.

Alle Amen.

Lied Alles meinem Gott zu Ehren (Gotteslob 455,1+2) oder

Herr, unser Herr, wie bist du zugegen (Gotteslob 414,4+5)

Kommentar zum Evangelium: Gottes Wesen – Liebe zur Welt

„Die an Christus glauben“, werden in unseren Breiten immer mehr zur Minderheit. Damit ist unsere Situation vergleichbar der Lage jener Gemeinden, für die der Evangelist Johannes schrieb. Die Zahl der Christinnen und Christen war nicht nur klein, sie waren auch noch von ihrer Mitwelt bedrängt.

Die Vergeblichkeit der Glaubensverkündigung führt der Evangelist im Gespräch Jesu mit Nikodemus vor Augen, einem Gelehrten Israels; er schildert diese Episode unmittelbar vor den Ausführungen, die wir im heutigen Evangelium lesen. Wir dürfen sie deshalb als Antwort auf die Frage nach dem Warum vergeblicher Glaubensverkündigung lesen.

Erstaunlich dabei: Johannes stellt hier keine Überlegungen an im Blick darauf, warum Menschen sich der Glaubensbotschaft nicht öffnen; er richtet den Blick vielmehr ganz auf Gott und auf dessen Handeln. Die entscheidende Antwort lautet: An Gott liegt es jedenfalls nicht, dass Menschen nicht zum Glauben finden, und schon gar nicht daran, dass er einige oder gar die Meisten vom Geschenk seiner Zuwendung oder vom Heil ausschließen wolle. Warum nicht? Erstens, weil Gott die Welt, das heißt die Menschen, liebt. Zweitens, weil er deshalb seinen einzigen Sohn hingab. Drittens, weil er dies unternahm, damit die Menschen, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Viertens zielt die Sendung des Sohnes in die Welt nicht auf Richten und Aburteilen, sondern führt – fünftens – zur Rettung der Welt und der Menschen, zum Heil.

Johannes sucht die Antwort auf bedrängende Fragen im Blick auf Gott, wie er sich in der Geschichte Jesu Christi gezeigt hat. Aus diesen Erfahrungen heraus lässt sich erkennen, wie Gott ist. Gottes Wesen zeigt sich nämlich in seiner Zuwendung zu den Menschen durch und in Jesus. Man muss sich nicht in Spekulationen über Gott ergehen, nicht in hochtrabenden Gedanken, will man Gott erkennen; an der Geschichte Jesu lässt sich ablesen, wie Gott ist und was ihn zuinnerst leitet.

So sind denn auch die Verse des heutigen Evangeliums für diesen Dreifaltigkeitssonntag ausgewählt, weil sie erkennen lassen, dass Gott in seinem Wesen ein Gott für uns ist, ein Gott, der die Menschen liebt. Mag das kirchliche und theologische Nachdenken über den dreifaltigen Gott auch manchmal den Anschein erwecken, es ginge um mehr oder weniger unverständliche und komplizierte Ideen über Gottes Sein, die für uns doch letztlich belanglos sind. Tatsächlich geht es immer darum, dass Gott nicht als Gott in abgehobenen und für sich abgeschlossenen Welten, sondern als Gott für uns Menschen geglaubt werden kann.

Der Gott, an den wir glauben dürfen, hat sein Liebstes, Teuerstes und Wertvollstes für uns gegeben und eingesetzt, seinen „einziggeborenen“ Sohn. Darin kommt das Übermaß seiner Liebe zum Ausdruck. Solche Liebe ist der Beweggrund für Gottes Handeln an und mit der Welt. Jesus in seiner ganzen Person, in seiner Geschichte und in seiner ganzen Zuwendung zu den Menschen bis hin zur freiwilligen Preisgabe seines Lebens in Treue zu seinem Vater und zu seinem Auftrag, ist die Gabe Gottes, ist das Geschenk Gottes an uns.

Ein Gott, der uns sein Liebstes schenkt, kann es nur gut mit uns und den Menschen meinen. Deshalb ist auch die Wendung „damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht“ keine Einschränkung der Liebe Gottes auf die Glaubenden, die andere außen vor ließe. Es gibt in Gott neben seiner Liebe keinen Unheils- oder Vernichtungswillen. Im Johannesevangelium zeigt sich dies immer wieder, dass die in Jesus anwesende Liebe Gottes niemanden ausgrenzt oder zum Verderben vorherbestimmt. Er ist der „Heiland der Welt“ (4, 42) oder das „Brot, das der Welt das Leben gibt“ (6, 33). Die Liebe Gottes ist der Inbegriff des Lebensweges Jesu. In dieser Liebe geht Gott auf jeden und jede zu. Rettung ist das Ziel, nicht Verderben oder das Gericht.

Die letzten Verse des Evangeliums fällen demnach auch kein Urteil über diejenigen, die nicht glauben. Vielmehr wollen sie einschärfen, dass von Gottes Seite her alles getan ist zugunsten der Menschen. Alle sind aufgefordert, das Geschenk Gottes anzunehmen und sich diesem nicht zu verschließen.

(Quelle: Freiburger Sonntagshilfen, Autor: Pfarrer Dr. Winfrid Keller)